Der Gynäkologe; Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
Dieser Facharzt ist mit der Unterstützung von jungen Frauen ab der Pubertät bis ins hohe Alter zuständig. Zu seinem Aufgabenspektrum gehören die Prävention, die Diagnose sowie die Behandlung von gesundheitlichen Störungen sowie die Betreuung im Verlauf einer Schwangerschaft. Voraussetzung für diesen Beruf sind als erstes eine große Portion Empathie und Geduld für die physischen und psychischen Belange der Frau. Um als Gynäkologe/Gynäkologin arbeiten zu können, ist zunächst ein Medizinstudium erfolgreich zu absolvieren und im zweiten Schritt die fünfjährige Weiterbildung/Qualifizierung zum Facharzt bzw. zur Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe. Bezogen auf die psychosomatische Grundversorgung ist ein 80-stündiger Weiterbildungskurs Pflicht. Die gesamte Weiterbildung besteht aus mehreren Teilen und dauert 60 Monate. Sie kann an einer Weiterbildungsstätte bei einem Weiterbildungsbefugten absolviert werden. Vielfach wird in dieser Zeit im ambulanten Bereich gearbeitet, um Erfahrungen zu sammeln und weitere, auch externe Weiterbildungen, zu besuchen. Zu den Inhalten gehören die Tumorerkennung, die Gesundheitsberatung, die Ernährungsmedizin sowie die Sexualberatung. Hinzu kommen die Bereiche Schwangerschaftsbetreuung und Mutterschaftsvorsorge. Zu den Spezialbereichen des Gynäkologen bzw. einer Gynäkologin gehören erstens die operative Gynäkologie und Geburtshilfe. Hier geht es um Erkennung und Vorbeugung aber auch um die Nachsorge von Gesundheitsstörungen bei einer Frau.
Die fetotermale Medizin befasst sich einerseits mit Schwangerschaften, die einem hohen Risiko unterliegen und andererseits mit gesundheitlichen Risiken des ungeborenen Kindes.
In der Reproduktionsmedizin dreht sich alles um die Kontrolle der menschlichen Zeugungsunfähigkeit sowie deren Behandlung bei vorliegenden Störungen.
Die gynäkologische Onkologie ist spezialisiert auf die Behandlung von Brustkrebs sowie von bösartigen Tumoren.
Im Bereich der gynäkologischen Endokrinologie befasst sich der Gynäkologe, bspw. Med. Dr. Fevzi Sögüt, mit der Hormonanalytik sowie mit der Differentialdiagnostik bei vorliegenden Störungen der pubertären Entwicklung oder akuten Zyklusstörungen.
Der Bereich der Urogynäkologie steht für die Behandlung von Belastungen des Beckenbodens durch beispielsweise eine Geburt. Es geht aber nicht immer „nur“ um bestehende physische Erkrankungen. Vielmehr geht es um viele unterschiedliche Lebenslagen, die eine Frau mit allen Höhen und Tiefen erlebt.
Psychische Belastungen wie Unfruchtbarkeit, ein unerfülltes Sexual-/Liebesleben in einer Partnerschaft oder Ehe gehören genauso dazu wie seelische Belastungen unterschiedlichster Art, die sich in einer körperlichen Symptomatik äußern können. Daraus lässt sich ableiten, dass sich das Aufgabenspektrum nicht auf die Erstellung von Therapieplänen bzw. Therapieverfahren mittels Anamnesen und Untersuchungsbefunden beschränkt. Auch geht die Tätigkeit über die Beratung bei Wechseljahresbeschwerden und Zyklusstörungen hinaus. Die Vor- und Nachsorgeuntersuchungen sowie die Schwangerschaftsbetreuung runden das umfassende Tätigkeitsspektrum innerhalb dieser Bereiche ab. Hinzu kann, mit der entsprechenden chirurgischen Weiterbildung, die Durchführung von gynäkologischen Operationen kommen.
Ob eine gynäkologische Arbeit im Krankenhaus, in einer Praxisgemeinschaft oder der eigenen Praxis erfolgt, ist der eigenen Entscheidung geschuldet.